Die Schüler der Heinrich-von-Oytha-Schule und der Schule Nummer 3 in der Partnerstadt Swiebodzin in Polen dürfen sich derzeit nur online treffen. Sie arbeiten an zwei Stadtrallyes in beiden Sprachen.
Altenoythe /Swiebodzin - Die Schülerinnen und Schüler wollen wieder raus ins richtige Leben. Das zeigte sich am Mittwochmorgen im Videochat zwischen Siebtklässlern der Heinrich-von-Oytha-Oberschule in Altenoythe und der Schule Nummer 3 in Swiebodzin, Friesoythes polnischer Partnerstadt. Sie wurden gefragt, was sie von dem Schüleraustausch, der derzeit nur digital stattfinden kann, erhoffen. „Ich würde sehr gerne den Schüleraustausch live erleben“, schreibt jemand. „Ich möchte mich live treffen“, sagt auch ein anderer. Stadtrallye geplant „Polnisch lernen“, würde gerne ein deutscher Schüler. „Ich möchte Deutsch lernen“, kommt aus dem polnischen Klassenraum. Und wieder jemand anderes hat einen Vorschlag, was man schon jetzt gemeinsam machen könnte: „Fortnite?“ Zum gemeinsamen Zocken und zu anderen privaten Kontakten können die Schüler am Ende der Stunde ihre E-Mail-Adressen und Messenger-Kontakte hinterlegen. Zuvor hatten die Schüler – angeleitet von Edyta Mech im polnischen und Slawomir Siwerski im deutschen Klassenraum – ihre Ortschaften vorgestellt. Sie arbeiten im Rahmen des Stadtgeschichte-Kursus an Stadtrallyes durch Friesoythe und Swiebodzin. Diese sollen mit Hilfe von QR-Codes funktionieren und jeweils in beiden Sprachen zur Verfügung stehen. Europäischer Austausch Neben der Stadtgeschichte sollen auch wichtige Fragen beantwortet werden wie: Wo gibt es das beste Eis? Was muss man unbedingt gesehen haben? Doch damit die Arbeit nicht umsonst ist, müssen bald wieder Schulreisen möglich sein. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk unterstütze den digitalen Schüleraustausch finanziell, damit die Kontakte erhalten bleiben, erläutert Rasmus Braun, Leiter der Heinrich-von-Oytha-Schule. „Normalerweise fahren wir Ostern dorthin und die polnische Seite kommt zum Eisenfest nach Friesoythe.“ Doch noch seien Schulreisen ausgesetzt, vielleicht sehe es ja nach den Sommerferien besser aus. „Es geht nicht nur um die sprachliche Komponente, sondern auch um den europäischen Austausch“, so Braun. Die polnischen Schüler könnten Deutsch nicht mehr als Fremdsprache wählen, also verständige man sich auf Englisch. Drei Sprachen Derweil kann Braun sich mit seiner Kollegin Edyta Mech auf Deutsch verständigen. Doch nicht alle Fragen können wegen technischer Probleme – auf der polnischen Seite gibt es manchmal Übertragungslücken – beantwortet werden. Dann übernimmt Slawomir Siwerski, der Informatik- und Religionslehrer ist gebürtiger Pole und kann daher übersetzen, was die polnischen Schüler im Chat schreiben.
Quelle: NWZ, 02.06.2022