Die Raumnot an Friesoyther Schulen ist groß. Steigende Schülerzahlen zwingen die Stadt Friesoythe als Schulträgerin zum Handeln.
Friesoythe/Altenoythe - Die Raumnot an Friesoyther Schulen nimmt Jahr für Jahr zu und bringt die Schulen an ihre Grenzen – und auch darüber hinaus. Auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht haben nun die Heinrich-von-Oytha-Schule in Altenoythe und die Marienschule in Friesoythe. Sowohl die Oberschule als auch die Grundschule haben sich an die Stadt Friesoythe als Schulträgerin gewandt, die formal den Raumbedarf überprüfen soll. Damit verbunden ist natürlich die Aufforderung, die Schule bei erhöhtem Raumbedarf entsprechend zu erweitern.
Rasmus Braun, Schulleiter der Oberschule, machte vor dem am Mittwochabend tagenden Schulausschuss im Forum am Hansaplatz deutlich, wie sehr die Schule in Altenoythe in den vergangenen elf Jahren gewachsen sei. Aus einer 2,5-Zügigkeit sei „mittelerweile eine stabile 4-Zügigkeit geworden“. Damit müsste die Schule laut Braun über mindestens 25 Klassenzimmer und fünf Differenzierungsräume verfügen. Da seien dann Räume für Inklusion oder Naturwissenschaften noch nicht mal eingerechnet. Die Realität sehe aber so aus, dass die Schule über 18 Klassenräume und zwei Differenzierungsräume verfüge. Dazu gebe es Fachräume, die derzeit in Teilen als Klassenräume dienen würden. Außerdem seien als Übergangslösung sechs Container aufgestellt worden. Selbst die Mensa werde zeitweise für den Unterricht genutzt. Verschärft werde die Lage durch die steigende Zahl an Lehrkräften. „Der Lehrerarbeitsbereich ist nicht mehr ausreichend. Gerade im Lehrerzimmer ist die Belastungsgrenze aus gesundheitlicher Sicht erreicht“, schilderte Braun die derzeitige Situation.
Nicht viel besser sieht es an der Marienschule aus. Elf Klassen gebe es momentan an der Friesoyther Grundschule, berichtete Schulleiterin Ina Niehaus. Aber nur sechs der elf Klassenräume würden den üblichen Größenvorgaben entsprechen.Zudem gebe es drei Funktionsräume und zwei Containerzimmer, die als Klassenräume genutzt werden würden. „Um qualitativ vollwertig arbeiten zu können, benötigt die Grundschule zwölf Klassenräume und zudem Gruppenräume und Fachräume“, so Niehaus. Nicht zuletzt, weil auch an der Marienschule die Schülerzahlen in den kommenden Jahren steigen werden. Man erwarte die Umsetzung der gesetzten Raumstandards für Grundschulen, die gemeinsam mit der Stadt Friesoythe vor einigen Jahren entwickelt wurden. Erste Stadträtin Heidrun Hamjediers bestätigte auf der Sitzung des Schulausschusses, dass die Situation an den Schulen nicht gut sei. An der Marienschule komme hinzu, dass die Kinder bislang in der Mensa im benachbarten AMG mittags essen würden. „Da müssen wir über den Bau einer eigenen Mensa nachdenken“ so Hamjediers.
Quelle: NWZ, 17.11.2022